Nach den langen Fahrten der letzten Tage gönnten wir uns heute einen etwas entspannteren Start. Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg nach Bodie, einer authentischen Geisterstadt aus der Zeit des Wilden Westens. Der Anblick der verlassenen Häuser, begleitet vom heulenden Wind, erzeugte eine beklemmende Atmosphäre. Eine Rangerin erzählte uns Geschichten über den Goldrausch, grausame Morde und den Niedergang der Stadt während des Krieges, als alle Minen geschlossen wurden. Es war faszinierend, durch die Hauptstraße zu gehen und sich in die damalige Zeit zurückzuversetzen.



Nach diesem eindrucksvollen Besuch setzten wir unsere Reise fort. Mit unserem Mustang wagten wir eine 12 Meilen lange Offroad-Strecke und steuerten anschließend den Tioga-Pass an. Ein seltsames Gefühl überkam uns, als wir auf der einen Seite verdorrte Hügel bei 30 Grad Celsius sahen und auf der anderen Seite schneebedeckte Berge. Zu unserem Glück war der Shutdown beendet, sodass sowohl der Yosemite-Nationalpark als auch der Tioga-Pass wieder geöffnet waren.

Die Fahrt durch den Tioga-Pass war atemberaubend. Jede Meile bot neue Aussichtspunkte mit Bergen, Wasserfällen und glitzernden Bergseen. Nach etwa 50 Meilen, unterbrochen von zahlreichen Pausen, erreichten wir schließlich den Yosemite-Nationalpark und bezogen unser Cottage mit offenem Kamin und Blick in den Sierra National Forest. Leider funktionierte das WLAN nicht, weshalb dieser Blogeintrag erst jetzt erscheint.



Am Abend gingen wir auf Bärenjagd, jedoch ohne Erfolg – vermutlich waren die Bären bereits im Winterschlaf. Zum Abendessen kehrten wir bei Denny’s ein und genossen für je 6 Dollar einen endlosen Salat und Suppe. Eine unschöne Überraschung erlebte ich, als mein Kreditkartenlimit erreicht war, sodass René die Rechnung übernehmen musste. Die freundliche Kellnerin bemerkte scherzhaft: „He planned that.“
Trotz kleinerer Unannehmlichkeiten war es ein gelungener Tag voller neuer Eindrücke und Erlebnisse.