Nach unseren Erlebnissen in Los Angeles erwarteten wir in San Francisco eine weitere typische Großstadt. Doch bereits bei unserer nächtlichen Ankunft über die Bay Bridge spürten wir, dass diese Stadt anders ist. Am nächsten Morgen, im Tageslicht, offenbarte sich uns eine bombastische Stadt voller Charme: Cable Cars, Hügel und viktorianische Häuser – einfach beeindruckend.



Uns wurde schnell klar, dass ein Tag nicht ausreichen würde, um all die Facetten dieser Stadt zu entdecken. Wir starteten mit einem Besuch des Bay Aquariums. Trotz seiner überschaubaren Größe beeindruckte es mit Tunneln durch große Aquarien, in denen Haie, Barsche, Rochen und viele weitere Meeresbewohner zu sehen waren. Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, Rochen, Haie, Seesterne und Anemonen zu berühren – ein Erlebnis, das wir uns nicht entgehen ließen.
Anschließend unternahmen wir eine Bustour quer durch die Stadt, um einen Überblick über die verschiedenen Viertel zu bekommen. Jedes hatte seinen eigenen Charakter und Charme, und wir hätten gerne jedes Einzelne ausführlich erkundet.
Nach der Tour führte uns unser Weg zum Fisherman’s Wharf, wo wir uns auf Fish and Chips freuten. Obwohl wir darauf hingewiesen hatten, dass wir vor Ort essen wollten, wurde unser Essen zum Mitnehmen verpackt. Auf dem Weg zu einem geeigneten Platz zum Essen wurde René Opfer eines heimtückischen Angriffs: Eine Möwe stahl ihm zwei von drei Fischfilets. Fortan aßen wir misstrauisch, stets auf der Hut vor weiteren gefiederten Dieben.
Leider endete unser Ausflug mit einem Strafzettel über 64 Dollar, da wir die Parkzeit falsch eingeschätzt hatten. Doch anstatt uns die Laune verderben zu lassen, brachten wir das Auto zurück und setzten unsere Erkundungstour mit dem Bus fort. Unser Busfahrer, Mr. Willie Pain, rappte die Sehenswürdigkeiten und hielt mitten auf dem Freeway mit bestem Blick auf die Golden Gate Bridge an, um uns die Möglichkeit für Fotos zu geben. Seine Begeisterung war ansteckend, und wir genossen die Fahrt in vollen Zügen.
Unser nächstes Ziel war Ashbury, der Geburtsort der Hippiebewegung. Überall roch es nach Gras, und die Atmosphäre war psychedelisch. Wir begegneten Obdachlosen, Hippies, Touristen, Bohemians und Künstlern. Die Läden boten selbst gebatikte Shirts an, und Sitarklänge erfüllten die Luft. Mit Einbruch der Dunkelheit veränderte sich die Stimmung: Weniger Touristen, mehr Obdachlose und einige skurrile Gestalten prägten das Bild. Dennoch erlebten wir herzliche Momente, wie die Hilfe eines Obdachlosen beim Einparken eines Autos oder die beruhigenden Worte eines anderen, der uns versicherte, dass uns nichts passieren würde.
Schließlich kehrten wir zum Fisherman’s Wharf zurück und machten uns auf den Heimweg. Morgen steht die Fahrt Richtung Los Angeles entlang des Highway 1 am Meer an, und wir realisieren langsam, dass unsere Reise bald zu Ende geht.