Morgenstimmung: Grau, viel zu viel Frühstück und… noch mehr Grau
Der Tag startete mit einem gewaltigen Frühstück bei Jack in the Box – viel zu viel Essen unter einem grauen Himmel. Klingt wenig spektakulär? Tja, das dachten wir auch.



Trotzdem machten wir uns auf den Weg nach Hearst Castle, über den guten alten Highway 1. Und dann – Wetterglück!
Ein kreisrundes Loch aus purem Sonnenschein schob sich genau über uns, an einer Stelle, die nicht schöner hätte sein können.
Wellen, die uns fast erwischt hätten
Wir nutzten die Gelegenheit und stiegen runter zum Ozean. Das Meer zeigte sich wild und rau – tiefblau-grüne Wellen donnerten gegen die Klippen, spritzten meterhoch in die Luft.
Ein bisschen zu nah dran gewesen? Vielleicht. Ein Sprint rückwärts hat uns gerade noch trocken gehalten.
Nach einer halben Stunde und gefühlten 100 „Wasser-spritzt-an-Steinen-hoch“-Fotos rissen wir uns los und fuhren weiter.
Highway-1-Abenteuer: Spritpanik & französische Bremsmanöver
Zwischenstopps bei ein paar überteuerten Galerien und Souvenirständen, dann kam das nächste Drama: die Tanknadel sank beunruhigend schnell.
Rene war an der letzten Tankstelle vorbeigefahren – im festen Glauben, dass unser Navi uns die nächste zeigen würde.
Blöd nur, dass unser Navi am Highway 1 fantasievoll halluzinierte und uns gleich vier Geistertankstellen aufzeigte.
Wir beschlossen umzudrehen – mit Hoffen, Beten und Zittern im Gepäck. Die Tankanzeige war schon fast auf null, unser Nervenkostüm nicht weit davon entfernt.
Zusätzlicher Nervenkitzel:
Ein Franzose vor uns (vermutlich) hatte das Talent, genau an den falschen Stellen zu bremsen, anzufahren und wieder zu bremsen – perfekt für maximalen Spritverbrauch.
Ich glaube, Rene war kurz davor, ihn persönlich von der Straße zu schubsen, als unsere Reichweite auf unter 20 Meilen fiel.
Noch nie hat ein Shell-Mitarbeiter fröhlichere Kunden gesehen als uns!
Von der grauen Tristesse in eine Farbexplosion
Nach diesem Herzstillstand-Moment fuhren wir weiter – und plötzlich, als hätte Highway 1 entschieden, dass wir es verdient hatten: Die Sonne kam raus!
Das Meer wurde tiefblau, die Küste leuchtete, die Berge strahlten in warmen Farben.
Plötzlich passierte alles auf einmal:
- Eine Eidechse huschte vorbei
- Rene wäre fast ins Meer gefallen
- Ein junger Kalifornischer Kondor kreiste über uns
- Habichte zogen ihre Kreise
Und dann kamen die Seeelefanten…
Ein großer Aussichtspunkt, Massen von Touristen – klar, das mussten wir uns anschauen.
Was klang wie meine Geräusche beim Aufstehen? Eine ganze Kolonie Seeelefanten!
Dicke, faule Viecher lagen am Strand herum, grunzten, schnarchten und warfen sich halbherzig Sand auf den Rücken.



Hearst Castle – oder: Warum Dixieklos eine traurige Geschichte erzählen
Weiter nach Hearst Castle – oder eher vorbei an Hearst Castle. Der Touristenansturm war enorm, der europäische Teil unseres Gehirns dachte sich nur: „Niedlich, eure amerikanische Schloss-Version.“
Viel kurioser: Überall Dixieklos.
Warum? Wegen massiver Wasserknappheit. Alle öffentlichen Toiletten waren gesperrt. Ein kleiner Reminder, wie extrem die Dürre hier ist.
Abschied vom Highway 1 – Willkommen im Landesinneren
Die Küste lag hinter uns, jetzt ging es ins Inland.
- Goldene Weizenfelder, soweit das Auge reicht (vor einem Monat hätte hier flüssiges Gold gewogen)
- Villenhafte Bauernhäuser auf Hügelkuppen (man will ja alles im Blick haben)
- Weinreben ersetzen den Weizen – riesige Weingüter, sanfte Hügel, ein Hauch von Traubenduft in der Luft
Die Temperatur? Von angenehmen 20° auf satte 35° hochgeschraubt.
Zum Glück waren wir im Cabrio unterwegs – auch wenn ich mich vermutlich wieder schön verbrannt habe.
Magische Nächte und philosophische Gedanken
Die Sonne verschwand, ein Stern nach dem anderen tauchte auf.
Immer weniger Häuser, immer weniger Autos, immer weniger Lichter – und immer mehr Sterne.
Und da war sie wieder, diese kosmische Demut:
Dieses Gefühl, völlig bedeutungslos für das riesige Universum zu sein, in die endlose Dunkelheit gesogen zu werden, sich zwischen den Sternen zu verlieren.
So beginnt Fernweh…
Endstation: Comfort Inn & Suites – wo man es aushalten kann
Ankunft im Hotel: ruhig, gemütlich, schöne Zimmer, ein Megafrühstück inklusive.
Perfekt.
Gute Nacht & denkt dran: Drogen sind schlecht!
Eure sonnenverbrannte Pellkartoffel 🥔☀️
PS: Bilder folgen… sobald unser WLAN mitspielt!
