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Tag 17 – Montenegro: Ein Abenteuer allein in Kotor

5 Uhr morgens – Ein Zombie im Flur

Mein Tag begann mit einem Schock. Als ich noch halb schlaftrunken aus dem Schlafzimmer taumelte, erwartete mich auf dem Flur… ein Zombie. Blasses Gesicht, glasige Augen, langsame Bewegungen – es war Christoph. „Es hat mich erwischt…“ krächzte er. Fiese Grippe.

Tja, blöd nur: Die Tour konnte nicht storniert werden. Also musste Chris das Apartment als Krankenlager nutzen, während ich mich alleine auf den Weg nach Montenegro machte.

6 Uhr morgens – Ein schwarzer Van & Hollywood-Paranoia

Noch leicht verschlafen wartete ich um Punkt sechs am Treffpunkt, als ein schwarzer Mercedes Vito mit getönten Scheiben langsam neben mir zum Stehen kam. Die Tür öffnete sich lautlos und eine Stimme fragte:
„René to Kotor?“

Mit einem mulmigen Gefühl – und einem kurzen Flashback an sämtliche Hollywood-Thriller – stieg ich ein. Ich war der einzige Fahrgast. Die beiden schwarz gekleideten Fahrer schwiegen.

Nach genau zwei Straßen hielten wir an einer Bushaltestelle. „Out.“ Aha. Ich wurde hier einfach abgesetzt. Wenige Minuten später rollte der eigentliche Tourbus an. Hollywood hatte mich wohl doch etwas zu sehr geprägt.

Auf dem Weg nach Montenegro – Einmal Postkartenlandschaft, bitte!

Nachdem der Bus sich gefüllt hatte, rollten wir aus Dubrovnik hinaus, entlang der atemberaubenden Küste. Küstenstraßen, die sich spektakulär an die Klippen schmiegten, türkisblaues Wasser, grüne Hügel und kleine, schlafende Fischerdörfer. Kroatien ist einfach eine Augenweide.

Plötzlich kam Jenny an Bord – eine Kalifornierin, die zum ersten Mal in Europa war. Wir kamen ins Gespräch, tauschten Reisegeschichten aus und sie erzählte mir von ihrer bevorstehenden Reise nach Griechenland, wo sie zum ersten Mal ihre Schwiegereltern kennenlernen würde. Die Fahrt verging rasend schnell.

Tour-Guide Carla: Ein Mix aus Reiseführerin und Stand-up-Comedian

Nicht zu vergessen: Unsere Tour-Guide Carla. Eine Kroatin mit einer beneidenswerten Dauergrinse-Stimme und einer Mischung aus Reise-Anekdoten und trockenen Witzen.

💬 „Hier wurden Szenen von Game of Thrones gedreht. Nein, ich weiß nicht, wo Jon Snow jetzt wohnt.“
💬 „Drogenschmuggel an der montenegrinischen Grenze ist ein echtes Problem… aber wir dürfen ja eh nicht aussteigen.“
💬 „In Kroatien sitzt man im Café… nicht für eine halbe Stunde. Für drei Stunden. Mindestens.“

Man konnte ihr einfach nicht nicht zuhören.

Kotor – Mittelalter-Charme mit Mojito-Garantie

Nach der Grenze erreichten wir Kotor. Enge Gassen, alte Steinbauten, ein Hauch von Seefahrervergangenheit – die Stadt war traumhaft schön.

Zuerst erkundete ich die Stadt alleine, schlenderte durch die mittelalterlichen Straßen, bewunderte die massive Stadtmauer und ließ mich treiben. Irgendwann fand ich eine kleine Cocktailbar, die perfekte Gelegenheit für eine Pause. Ein Mojito mit Blick auf die Altstadt – ja, das Leben war gut.

Haarschnitt in Kotor – Spontan mal eben zum Friseur

Nachdem ich so ziemlich alles gesehen hatte und noch Zeit übrig war, überlegte ich, was ich tun könnte. Und dann fiel es mir ein: Zeit für einen neuen Haarschnitt!

Also suchte ich mir im Stadtzentrum einen Friseur. Warum nicht? Die Haare wurden gestutzt, der Nacken ausrasiert – neuer Look, neues Ich.

Kaffee mit Carla & eine Bootstour zur Inselkapelle

Die verbleibende Zeit verbrachte ich mit Carla in einer Bar, wo wir gemütlich einen Kaffee tranken. Sie erzählte von ihrem Leben in Dubrovnik, von den Touristen, die immer wieder die gleichen Fragen stellen, und von ihrer Liebe zum entspannten kroatischen Lebensstil.

Dann ging’s weiter – mit dem Boot auf eine kleine Insel mit Kapelle. Das Wasser war spiegelglatt, die Luft warm, und als wir auf der Insel ankamen, hatte man das Gefühl, sich in einer anderen Welt zu befinden. Die Kapelle war winzig, aber wunderschön. Eine perfekte Mischung aus Geschichte, Natur und Idylle.

Zurück nach Dubrovnik & eine nette Geste von Carla

Auf dem Rückweg fragte mich Carla:
„Reist du immer allein?“

Als ich ihr erzählte, dass mein Reisepartner leider krank im Apartment lag, bot sie mir an, mir am nächsten Tag Dubrovnik zu zeigen – an ihrem freien Tag. So eine nette Geste! Doch leider mussten wir morgen schon weiter nach Bribir.

Bevor ich ins Apartment zurückkehrte, machte ich noch einen schnellen Abstecher in eine Apotheke, um Medizin für Christoph zu besorgen. Hoffentlich ging’s ihm bald besser!

Fazit:

Kotor war eine wunderschöne Stadt, und auch wenn ich erst dachte, dass es doof wäre, alleine zu reisen – es stellte sich als super Gelegenheit heraus, neue Leute kennenzulernen. Danke an Jenny, ihren griechischen Ehemann Tomaz und natürlich Carla.

Jetzt hieß es aber erstmal: Ab ins Bett – und morgen weiter nach Bribir! 🚗💨

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